Behandlung

Morbus Bechterew gilt als unheilbar, jedoch behandelbar. Deshalb ist es wichtig, mit verschiedenen Massnahmen die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu erhalten, und die Versteifung möglichst lange aufzuschieben. Eine medikamentöse Therapie alleine reicht nicht aus. Es ist zwingend notwendig, dass sich Betroffene regelmässig mit spezifischen Bewegungsübungen bewegen.

 

Nicht-steroidale Antirheumatika (entzündungshemmende Schmerzmittel) werden in der medikamentösen Behandlung verwendet, um die Entzündungen zu hemmen und die Schmerzen zu lindern. Dadurch kann in der Nacht oft besser durchgeschlafen werden und Schonhaltungen während des Tages können vermieden werden. Durch diese Medikamente können Betroffene die Bewegungstherapie besser absolvieren. Falls der Krankheitsverlauf schnell fortschreitet, können manchmal auch Biologika (TNF-Blocker) sehr gut helfen. Sie wirken auf das überreagierende Immunsystem ein, welches die Ursache für die Krankheit ist. Dadurch werden Entzündungen gehemmt, Schmerzen gelindert und positiv auf die Beweglichkeit der Betroffenen eingewirkt.

 

Ungemein wichtig ist die Bewegungstherapie. Zur Bechterew-Gymnastik gehören tägliche Gymnastikübungen. Diese hemmen die Wirbelsäulenversteifung, stärken die Muskulatur und helfen bei der Korrektur von Fehlhaltungen. Zugleich lindern sie die Schmerzen und fördern die Brustkorbatmung. Betroffene führen die Übungen am besten selber und möglichst jeden Tag durch. Es gibt jedoch auch Gruppen, die sich regelmässig treffen um die Übungen zusammen und unter Anleitung eines Therapeuten auszuüben. Die sportliche Aktivität ist ebenfalls von grosser Bedeutung. Dabei sollen Kraft, Beweglichkeit, Ausdauer und Koordination gefördert werden. Zu den Sportarten, die sich besonders eignen, gehören Langlauf, Nordic Walking, Radfahren, Wandern, Schwimmen, Wassergymnastik sowie Volleyball aber auch Yoga oder Tai Chi. Diese sollen die Bechterew-Gymnastik jedoch nicht ersetzen sondern ergänzen! Bei der Wahl der Sportart oder der Gymnastikformen können allenfalls auch Spezialisten wie Physiotherapeuten oder Rheumatologen um Rat gefragt werden. Wärmebehandlungen und Massagen können ebenfalls eine unterstützende Wirkung haben, da sie die Durchblutung fördern und Muskelverspannungen lösen.

 

Es kann sein, dass sich die Wirbelsäule trotz aller therapeutischen Massnahmen weiter versteift und schliesslich verkrümmt. Eventuell kann durch eine Aufrichtoperation die Lebensqualität in einem solchen Fall beträchtlich verbessert werden.